Tonapfel-Märchen

Das Märchen vom Tonapfel

Es war einmal ein kleiner Junge mit Namen Benedict, der lebte in einem wunderschönen Land.

In diesem Land waren die Wiesen so saftig und grün, dass die Kühe das ganze Jahr auf der Weide blieben. Die Hügel des Landes waren so lieblich, dass die Menschen oft und gerne einfach nur zur Freude durch ihr Land wanderten. Die Täler waren so heiter wie ihre friedlichen, fleißigen Bewohner, die in ihren kleinen Häusern lebten. Und die Sonne schien so mild des Tages und in der Nacht der Mond so gütig, dass es eine Wonne war, in diesem Land zu leben.

Benedict war ein fröhliches Kind und immer kerngesund - das lag daran, dass er gerne täglich die saftigen, runden, roten Äpfel aß, die im Garten seiner Mutter wuchsen.

Doch eines Tages musste der kleine Benedict zu seiner Tante in die große Stadt geschickt werden.

Dort war alles anders und Benedict bekam schreckliche Sehnsucht nach zu Hause.

Nach einer Zeit schrieb die Tante der Mutter von Benedicts Kummer.

Da hatte die Mutter des Jungen eine Idee: sie ließ sich Ton bringen, formte daraus eine große Kugel in der Form eines Apfels, wie ihr Sohn sie so liebte, höhlte diesen aus und ließ darin genau die liebliche Landschaft entstehen, die ihr Junge so schrecklich vermisste.

  Sie schickte diesen liebevoll gearbeiteten Apfel aus Ton mit der wunderschönen Landschaft darin gut sicher verpackt zur Tante. Und als es an diesem Abend dunkel wurde, zündete die Tante im Tonapfel zwei kleine Kerzen an und Benedict saß das erste Mal geborgen mit der ganzen Familie und freute sich am warmen Glanz der Lichter und am Anblick der Landschaft, die er so liebte.

Den kleinen Benedict gibt es wirklich - noch ist er allerdings so klein, dass er gewiss nicht zur Tante verschickt werden wird. Aber der Tonapfel ist jeden Tag wieder seine pure Wonne - ganz besonders natürlich, wenn die Kerzen stimmungsvoll leuchten.

Hergestellt wird der Tonapfel übrigens tatsächlich in dem wundervoll lieblichen Land und zwar von der Künstlerin Heike Schulze - und ich wette, dass in ihrem Garten genau die herrlichen Äpfel wachsen, die sie zum Schaffen des Tonapfels angeregt haben.

R. S.O.